Saturday, August 29, 2020

Früchtl über Neuer & Nübel: „Natürlich mein Wunsch, irgendwann Bayerns Nr. 1 zu sein“ - Transfermarkt

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Torwart im TM-Interview 

Langfristig möchte Christian Früchtl Manuel Neuer beim FC Bayern ablösen, doch vorerst richtet er das Augenmerk komplett auf die neue Aufgabe beim 1. FC Nürnberg. Nach dem Mittagessen nahm sich der Keeper für Transfermarkt rund 20 Minuten Zeit. Im Interview spricht der 20-Jährige über seine ersten Wochen beim FCN, sein besonderes Verhältnis zum mehrmaligen Welttorhüter Neuer und zu Sven UIreich sowie sein erstes Aufeinandertreffen mit Alexander Nübel. Darüber hinaus erklärt Früchtl, in welchem Bereich er noch zulegen muss.

Transfermarkt: Herr Früchtl, die wichtigste Frage direkt zum Start: Was gab es vorhin zum Mittagessen?

Christian Früchtl: Nudeln, ein bisschen Fleisch, Fisch, dazu Gemüse.

Transfermarkt: Wie waren die ersten Wochen beim 1. FC Nürnberg für Sie?

Früchtl: Die waren gut, denn die Jungs haben mich hier super aufgenommen. Mit ihnen kann man auch außerhalb des Platzes viel unternehmen und Spaß haben. Ich bin auf eine super Truppe getroffen.

Transfermarkt: Was sind die größten Unterschiede zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem Bayern?

Früchtl: Natürlich ist das Spiel bei Bayern ein bisschen schneller – aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man die Ligen miteinander vergleicht. 

Transfermarkt: Wann war für Sie denn klar, dass Sie den FC Bayern – zumindest vorübergehend – verlassen müssen, um in Ihrer Entwicklung nicht stehen zu bleiben?

Früchtl: Eigentlich schon vor einem Jahr. Damals sind wir aber mit der zweiten Mannschaft in die 3. Liga aufgestiegen, deswegen bin ich noch ein Jahr geblieben. Jetzt sind wir Erster geworden, durften aber leider nicht in die 2. Liga aufsteigen, sonst wäre die Situation vielleicht eine andere gewesen. Ich will nun höherklassig Spielpraxis sammeln. Ich hoffe, dass ich das beim 1. FC Nürnberg kann. 

Transfermarkt: Ist es für einen jungen Torhüter wie Sie Fluch oder Segen, hinter Manuel Neuer beim FC Bayern zu sein?

Früchtl: Es kommt darauf an, in welcher Position man sich befindet. Für mich war es ein Segen, denn als junger Torwart konnte ich mir sehr viel von ihm abschauen. Auch reife Torhüter können sehr viel von ihm mitnehmen. Wenn man wie ich aus der Jugendmannschaft hochkommt, will man natürlich spielen und schaut sich dann erst einmal viele Dinge ab. Bei Bayern war es immer relativ klar, wer die Nummer eins, zwei, drei und auch vier ist.

Transfermarkt: Club-Sportvorstand Dieter Hecking nannte Sie den „talentiertesten und besten deutschen Torwart in seiner Altersklasse“. Können Sie damit leben?

Früchtl: Über mich möchte ich eigentlich nicht so viel sprechen. Wenn er das so sieht, dann ist das ein tolles Kompliment und ich freue mich darüber.


Früchtl in Top 30: Die wertvollsten deutschen Torhüter in der Galerie

Transfermarkt: Was erhoffen Sie sich konkret von Ihrem Leihwechsel nach Nürnberg?

Früchtl: Ich hoffe für mich persönlich natürlich, dass ich spielen darf. Dafür muss ich die Leistung passen, ich muss in der Vorbereitung Gas geben. Ich möchte für den Verein da sein, damit er die Ziele erreicht, die er sich gesteckt hat. Auch wenn ich mal nicht spielen sollte, gilt es, Vollgas zu geben.   

Transfermarkt: Mit welchen Aussichten kamen Sie zum Club? Gehen Sie als klarer Favorit um die Nummer eins ins Rennen? Immerhin sagte Ihr Berater Christian Rößner im April, dass Sie nirgendwohin als Nummer zwei wechseln…


Vom FC Bayern zum 1. FC Nürnberg: Früchtl will durch Taten überzeugen

Früchtl: Natürlich will ich die Nummer eins sein, aber letztendlich möchte das jeder. Am Ende entscheidet das der Trainer und niemand anders. Durch meine Leistung kann ich die Entscheidung natürlich beeinflussen.

Transfermarkt: Sie konkurrieren mit dem bisherigen Stammtorwart Christian Mathenia. Welche Stärken sprechen für Sie?  

Früchtl: Der Trainer will Fußball spielen, bei Bayern war das ähnlich. Das liegt mir. Aber es kommt nicht nur auf das Fußballerische an, sondern darauf, dass du die Bälle hältst. Das ist das Wichtigste für einen Torwart. Aber wie gesagt: Am Ende entscheidet der Trainer.

Transfermarkt: Ist es richtig, dass Ihre Leihe auf ein Jahr befristet ist?

Früchtl: Ja, genau.

Transfermarkt: Ist auch ein längeres Engagement beim Club möglich?

Früchtl: Das wird man dann sehen, wie die Situation ist. Wenn es so wäre, müsste ich meinen Vertrag bei Bayern zunächst verlängern. Das müssen dann die Vereine klären, und der FC Bayern müsste auf mich zukommen, um zu besprechen, ob man mit mir verlängern möchte oder nicht.

Transfermarkt: Mit Ihnen ist auch Bayerns Offensivtalent Sarpreet Singh nach Nürnberg gewechselt. Haben Sie sich abgesprochen?

Früchtl: Nein, ich habe es aus den Medien erfahren, dass Nürnberg Interesse an ihm hat. Ich habe ihm geschrieben, um zu erfahren, wie es damit aussieht. Er meinte dann, dass er auch kommen wird.

Transfermarkt: Neuer Sportchef, neuer Trainer, neue Spieler, neue Saison: Der FCN versucht ein katastrophales Jahr mit dem Fast-Abstieg in die 3. Liga abzuschütteln. Was ist für den Verein im kommenden Jahr drin?

Mehrere Leihzugänge Alle Transfers des 1. FC Nürnberg Zur Übersicht Früchtl: Ich glaube, dass die 2. Liga sehr ausgeglichen ist. Da entscheiden Nuancen, ob du vorne mitspielen kannst, im Mittelfeld landest oder gegen den Abstieg kämpfst. Es geht auch um die Frage, wie man sich im Team versteht, ob jeder mitmacht. Ich denke, dabei sind wir auf einem guten Weg. Wir verstehen uns super miteinander. Wir wollen eine sorgenfreie Saison spielen und dafür sorgen, dass es nicht so wie im letzten Jahr läuft. Ob auch die oberen Plätze möglich sind, muss man im Laufe der Saison sehen.

Transfermarkt: Was sind Sie für ein Typ? Ein Lautsprecher, der unaufhaltsam seine Vorderleute pusht oder sich eher durch Leistungen bemerkbar macht?


Verstehen sich blendend: Sven Ulreich, Manuel Neuer und Christian Früchtl (v.l.n.r.)

Verstehen sich blendend: Sven Ulreich, Manuel Neuer und Christian Früchtl (v.l.n.r.)

Früchtl: Ich glaube, dass ich in dieser Hinsicht ein wenig lauter geworden bin und mich entwickelt habe. Das ist bei Bayern auch gefordert worden, weil ich eher der ruhige Typ bin. Da muss noch mehr kommen, und das weiß ich auch. Ich muss noch mehr von hinten coachen und pushen und vielleicht auch mal einen zusammenscheißen, wenn es sein muss. (lacht)

Transfermarkt: Welche Alternativen gab es für Sie auf dem Transfermarkt?

Früchtl: Das ist jetzt egal, ich habe mich für den Club entschieden. Das hat seine Gründe – und alles ist gut so. Das ist für mich der richtige Schritt.


Früchtl hält Kontakt zu Neuer und Ulreich – Guter Austausch mit Nübel

Transfermarkt: Blicken wir noch einmal näher auf Ihre Zeit bei Ihrem Stammverein. Wie lässt sich Ihr Verhältnis zu Neuer genau beschreiben?

Früchtl: Direkt vorneweg: Manu ist ein Supertyp, Ulle (Sven Ulreich; d. Red.) genauso, dazu gab es noch Tom Starke. Wir waren ein richtig gutes Team. Ich bin damals mit 15 hochgekommen. Da hatte ich natürlich zunächst einen Riesenrespekt vor den Jungs. Das sind Titelgewinner, darüber braucht man gar nicht erst reden (schmunzelt). Aber irgendwann merkst du auch: Das sind einfach ganz normale Menschen wie wir auch. Du kannst ganz normal mit ihnen reden, ob es nun um Privates oder den Fußball geht. Sie waren immer für einen da – und sind es auch jetzt noch. Wir sind nicht nur Fußballkollegen, sondern mittlerweile auch Freunde geworden.

Transfermarkt: Das heißt, Sie haben auch mal außerhalb des Trainingsplatzes Dinge unternommen?

Früchtl: Ab und zu, oder wir sprechen über FaceTime. Das gehört immer noch dazu.

Transfermarkt: Haben Sie Ihrem Freund Neuer geraten, vielleicht nicht erst mit 40 in Rente zu gehen, damit Sie es etwas leichter in Zukunft haben?  

Früchtl: Nein, habe ich nicht. (lacht) Letztendlich muss er wissen, wie lange er spielt. Wir können uns noch so gut verstehen, aber er wird deshalb nicht sagen: ‚Ich spiele jetzt bis 37, dann bist du mit 23 im perfekten Alter, um bei Bayern durchzustarten.‘ Er muss auf sich selbst schauen und das für sich entscheiden, genau wie Bayern und der Trainer. Und natürlich muss auch ich meine Leistung bringen, ob nun hier, bei Bayern oder ganz woanders. Da kommen so viele Faktoren zusammen.

Transfermarkt: Die klare Nummer eins zu sein oder sich dauerhaft gegen einen starken Konkurrenten durchsetzen zu müssen – was ist für einen Torwart wie Sie am Ende wertvoller und zielführender?

Früchtl: Beides kann ganz wichtig sein. Natürlich willst du immer die klare Nummer eins sein und das Vertrauen vom Trainer bekommen. Aber letztlich benötigst du hinter dir jemanden, der dich pusht, damit du nicht sicher sein kannst, sondern immer deine Leistung bringen musst, um zu spielen.

Transfermarkt: Neben Neuer bekamen Sie mit Alexander Nübel in München weitere prominente Konkurrenz. Mit welchen Emotionen haben Sie auf diesen Transfer reagiert?

Früchtl: Wenn du bei Bayern die Nummer eins sein willst, ist es nie einfach. Ich glaube, sie werden sich auch in Zukunft trotzdem immer auf dem Transfermarkt umschauen, um zu prüfen, welcher Torwart verfügbar ist. Ich habe Alex als guten Typen kennengelernt, wir verstehen uns gut. Wir haben zwar bis jetzt nicht so viel miteinander zu tun gehabt, aber bisher hat es gepasst. Er hat sich super integriert. Letztendlich müssen wir beide unsere Leistungen bringen. Dann wird der Bessere vielleicht eines Tages im Bayern-Tor stehen. Es sei denn, Bayern holt noch einen ganz anderen Keeper. Das weiß man ja alles nicht.  

Transfermarkt: An Ihrem Plan, über den Weg 1. FC Nürnberg die Nummer eins beim FC Bayern anzugreifen, hat sich dann aber offenbar nichts geändert?

Früchtl: Es ist natürlich mein Wunsch und Traum, beim FC Bayern irgendwann die Nummer eins zu sein. Aber man muss sehen, was Bayern will. Ich habe nach dieser Saison noch ein Jahr Vertrag – mal schauen, wie es dann weitergeht.

Transfermarkt: Ihr Vorbild Neuer wurde mit 24 Stammtorwart der deutschen Nationalmannschaft. Wie blicken Sie auf Ihre eigene Karriere in Sachen Nationalmannschaft? Hinter den erfahrenen Neuer und Marc-André ter Stegen gibt es derzeit nicht den absoluten Überflieger…

Früchtl: Du musst am Ende immer deine Leistung bringen. Vom Reden erreicht man gar nichts. Aber erst einmal gilt, Step by Step voranzukommen und den Fokus darauf zu richten, mit dem 1. FC Nürnberg eine gute Saison zu spielen. Danach muss man dann schauen, wie es hier oder bei Bayern weitergeht. Vielleicht auch ganz woanders. Das weiß man nicht.

Interview: Philipp Marquardt (PhilippMrq)

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August 29, 2020 at 02:15PM
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